Die bundesweit einheitliche Rufnummer 116117 wurde im Jahr 2012 auch in Thüringen eingeführt. Im Februar 2016 erfolgte die Inbetriebnahme der Vermittlungszentrale und die schrittweise Aufschaltung der Bereitschaftsdienstbereiche, welche im Jahr 2017 abgeschlossen wurde. Eine realistische Bewertung der Nachfrage im ärztlichen Bereitschaftsdienst ist demnach ab dem Jahr 2018 möglich. Ab dem 2. Juli 2018 wurde in einem weiteren Schritt die Vermittlung des Zahnärztlichen Bereitschaftsdienstes über 116117 – als bislang bundesweites Novum – in Thüringen vertraglich vereinbart und durch die KVT-Notdienst Service gGmbH umgesetzt.
In den Jahren 2020 – 2022 war die Nachfrage stark geprägt vom Pandemiegeschehen. Im Durchschnitt wurden in diesen Jahren 360.000 Hilfeersuchen jährlich über 116117 registriert. Im Jahr 2023 ist in Bezug auf den vorgenannten Pandemiezeitraum ein Rückgang der Nachfrage von rund 19% erkennbar. Mit Blick auf die Übernahme der Terminservicestelle durch die KVT-Notdienst Service gGmbH und den damit verbundenen 24/7 Betrieb ab dem Betriebsjahr 2020, ist die Nachfrage über 116117 im Vergleich der Jahre 2019 und 2023 um ca. 30% gestiegen. Jedoch beinhaltet das gestiegene Anrufvolumen auch eine Reihe weiterer Faktoren. Zwei Schwerpunkte sind die wachsende Nachfrage nach medizinischen Auskünften und Hilfestellungen in der Präsenzzeit sowie ein durch das Pandemiegeschehen und die Medienkampagne der KBV gewachsener Bekanntheitsgrad der 116117 in der Bevölkerung (siehe Abbildung).