Die zentrale Vermittlung medizinischer Hilfeersuchen über die bundesweite Rufnummer 116117 ist ein etablierter Teil der ambulanten medizinischen Versorgungsstrukturen im Freistaat Thüringen geworden. Durch den kontinuierlichen Ausbau von synergetischen Leistungen und die strukturelle, prozessuale und technologische Weiterentwicklung wurde ein beispielhafter Service – rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr – für die Thüringer Bevölkerung im ambulanten Versorgungssektor geschaffen.
Neben dem klassischen telefonischen Zugang gibt es eine Reihe von weiteren Angeboten und Kanälen für Patientinnen und Patienten. So zum Beispiel das Patienten-Navi-online. Beim Patienten-Navi handelt es sich um ein digitales Angebot des Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigungen.
Dr. Annette Rommel, erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen: „Noch immer suchen viele Patienten die Notaufnahme auf, wenn ihre Beschwerden auch im ambulanten Bereitschaftsdienst versorgt werden können. Wir wollen Belastungen verringern und unseren Patienten die bestmögliche Behandlung bieten. Das Patienten-Navi ebnet den Weg dorthin: Es weist die beste Versorgungsebene für das individuelle Gesundheitsproblem der Betroffenen aus.“
Unter www.116117.de oder in der 116117-App beschreiben Patienten mithilfe eines nach medizinischen Kriterien zertifizierten Fragebogens ihre Beschwerden. Am Ende wird Patienten die empfohlene Versorgungebene mitgeteilt, etwa die nächstgelegene Bereitschaftsdienstpraxis, eine Notaufnahme, ein Termin bei einem VideoDoc oder auch ein Besuch einer Arztpraxis am nächsten Werktag. Möglich ist zudem eine telefonische Nachfrage am Ende des Dialogs. Außerdem kann das Patienten-Navi Hinweise geben, wie sich die Patienten bis zum Arztbesuch ggf. selbst behandeln können. Vor einem Jahr wurde mit der Implementierung begonnen. Nun ist das System in den Wirkbetrieb überführt. Dazu erklärt Markus Vogel, Geschäftsführer der KVT Notdienst GmbH: „Nach dem VideoDoc, der Patienten telemedizinisch betreut, wollen wir unsere digitalen Angeboten sukzessive ausbauen. Damit können Patientenströme noch effizienter gesteuert und Notaufnahmen entlastet werden .“
Zugleich soll durch die Kampagne die Aufmerksamkeit für den Bereitschaftsdienst erhöht werden. Insbesondere werden die Inhalte in den sozialen Medien YouTube, Facebook und Instagram verbreitet. In auffälligen Einspielern und Motiven werden die 116117 und der Bereitschaftsdienst als erste Anlaufstelle bei akuten Erkrankungen hervorgehoben.
„Unser Ziel ist ganz klar, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verdeutlichen, was die 116117 alles kann. Und eben diese Menschen wollen wir dort erreichen, wo sie im Internet häufig unterwegs sind“, erklärt Markus Vogel, Geschäftsführer der KVT Notdienst GmbH. Laut KBV-Versichertenbefragung kennen zwar 43 Prozent der Thüringer die Rufnummer 116117 bereits. „Neue Angebote wie das Patienten-Navi oder die telemedizinische Hilfe der VideoDocs sind aber leider noch recht unbekannt. Das möchten wir ändern“, sagt die erste Vorsitzende der KVT, Dr. Rommel.
Die Motive der Kampagne werden zugleich aus dem digitalen in den analogen Raum geholt: Arztpraxen können Plakate für das Wartezimmer kostenfrei über die KVT beziehen oder per Download bezogen werden.